Erinnerungskultur in Essen

DemokratieJugend & SchuleKultur und Sport

Die Ratsfraktion DIE LINKE beantragt zum o.g. Tagesordnungspunkt, der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft sowie der Haupt- und Finanzausschuss empfehlen, der Rat der Stadt beschließt:

Der Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, Grüne und FDP wird wie folgt ergänzt:

1. An Punkt 1) wird angehängt: 

Zur Deckung des bestehenden zusätzlichen Aufwandes bei der Erarbeitung der Ausstellung sowie der Konzipierung und Umsetzung eines museumspädagogischen Vermittlungsprogrammes werden den umsetzenden Akteuren, wie dem Stadtarchiv / Haus der Essener Geschichte zusätzliche Mittel für Honorarkräfte und Sachkosten bereits für dieses Jahr außerplanmäßig zur Verfügung gestellt. Die notwendigen Mittel für das nächste Haushaltsjahr 2024 sollen rechtzeitig bis zur Haushaltsberatung ermittelt werden.

2. In Punkt 2) wird eingefügt (Ergänzungen in fett):

 bei der Konzeption auch Schulen und das Schulamt mit dem medienpädagogischen Zentrum der Stadt sowie weitere relevante Institutionen und Akteure wie u.a. die Fachabteilung des Jugendamtes für politische Jugendbildung miteinzubeziehen.

3. Ein neuer Punkt 3) wird angefügt:

Außerdem sollen Möglichkeiten für die Stadtgesellschaft geschaffen werden, sich mit der Erinnerungsarbeit zum Thema „Grundgesetz“ vielfältig und niedrigschwellig auseinanderzusetzen. Vorstellbar wäre hier bspw. eine Zusammenarbeit mit der Ruhrbahn und der Essener Marketing-Gesellschaft.

Begründung:

Mit dem Antrag von CDU, Grüne, SPD und FDP sollen Fragen der politischen Bildung zum demokratischen Wert des Grundgesetzes sowie im Rahmen einer Forschungsarbeit die Anfänge der Demokratisierung in Essen erarbeitet werden. Dazu bedarf es weiterer personeller und finanzieller Mittel für das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv. Damit muss bereits in diesem Jahr angefangen werden. Nur so kann der Auftrag umgesetzt werden. Bereits jetzt  stößt die geleistete Bildungs- und Vermittlungsarbeit entsprechend dem Auftrag aus der Nachhaltigkeitsvereinbarung der Stadt an ihre Grenzen.

Insbesondere betrifft dies die Aufarbeitung der Archivmaterialien zum Thema „Grundgesetz“, weitere Recherchearbeiten sowie die Erarbeitung der Ausstellungs- und Vermittlungskonzeption, die sich nicht nur auf die historischen Aspekte beschränkt, sondern vor allem Elemente der politischen Bildung zur Stärkung des Demokratiebewusstseins aller Bürger:innen in dieser Stadt hervorbringen soll.

Um diesen Anspruch umzusetzen, bedarf es eines Netzwerkes, an dem neben den Schulen u.a. auch das Schulamt mit dem medienpädagogischen Zentrum der Stadt und die zuständige Fachstelle des Jugendamtes für politische Jugendbildung teilhaben sollen. Um zusätzlich die gesamte Stadtgesellschaft mitzunehmen, sollte  bei der Darstellung der Umsetzung des Auftrages mitgedacht und überlegt werden, wie dies auf vielfältige Weise, niedrigschwellig und öffentlichkeitswirksam geschehen kann. Eine Möglichkeit hierzu läge z.B. darin, der Kulturlinie 107 gemeinsam mit der Ruhrbahn ein „Branding“ zum Thema „75 Jahre Grundgesetz“ zu verleihen oder darin, Werbeflächen in der Stadt unter Federführung der Essener Marketinggesellschaft zu nutzen.