Linke sieht Stadionecken-Ausbau kritisch

Die Linke im Rat hat große Sympathien für die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft der Frauen (WEURO 2029) in Essen, gerade auch angesichts der hervorragenden Leistungen der SG Essen-Schönebeck e.V. in der ersten Bundesliga und dem großen Engagement vieler Sportvereine zur Förderung des Mädchen- und Frauenfußballs in unserer Stadt. Dazu die Sprecherin der Linken im Rat, Heike Kretschmer:

„Trotzdem werden wir uns nicht an der Resolution für die EM der anderen Parteien im Rat beteiligen. Denn eine Zustimmung für die EM bedeutet eine Vorfestlegung für den Ausbau der RWE-Stadionecken. Der DFB fordert ohne Not eine Zahl an Zuschauerplätzen, die über den Mindestanforderungen der UEFA hinaus geht, die sich mit 8.000 Plätzen zufrieden gibt. Damit wäre eine Bewerbung auch ohne eine vorzeitige Festlegung des Eckenausbaus möglich. Diesen Ausbau sehen wir nach wie vor kritisch. Bei den bisher dafür eingeplanten 27 Mio. Euro Baukosten wird es sehr wahrscheinlich nicht bleiben, da die Kosten für so ziemlich alle Bauprojekte in Essen fast jedes Mal deutlich höher liegen.“

Die Linke im Rat befürchtet, dass es am Ende - zusammen mit den prognostizierten Kosten von 10 - 20 Mio. Euro für die Leistungen als Gastgeberstadt - zu Gesamtkosten von bis zu 50 Mio. Euro oder mehr kommen kann. Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt Essen ist das nicht verantwortbar, zumal Rot-Weiss-Essen derzeit nicht die sportliche Perspektive erahnen lässt, die einen Eckenausbau vielleicht noch zustimmungsfähig machen könnte.

Darüber hinaus ergibt sich mit dem Ausbau nach jetzigen Planungen nur eine Verbesserung des Spielbetriebes für Rot-Weiss-Essen. Die Frage der notwendigen Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs durch entsprechende Förderung der Trainingsstätten im Stadtgebiet scheint noch nicht im Fokus zu stehen.

Heike Kretschmer weiter: „Hinzu kommen die ungelösten Verkehrsprobleme rund um das Stadion. Planungen zum Trassenausbau des Radschnellweges sowie zur Trassenerweiterung der Straßenbahn und die Bedarfsermittlung für das Fahrradparkhaus liegen noch nicht vor. Ebenso sind weitere Fragen ungeklärt, wie z.B. eine Erhöhung der Pachtbeiträge für RWE und die Kostenentwicklung bzw. -einsparungen im Stadionbereich.“