Litterode: Ratsfraktion Die Linke will sich Alternativvorschläge näher ansehen

Für interessant hält die Ratsfraktion Die Linke Essen den Vorstoß, den der Bau-Experte Professor Tim Rieniets zur Siedlung Litterode gemacht hat. Er hat sich aus sozialen, ökologischen und stadtplanerischen Gründen gegen den Abriss der Häuser an der Litterode ausgesprochen. Die Fraktionsvorsitzende Heike Kretschmer meint dazu: 

„Gerade mit Blick auf die soziale und ökologische Nachhaltigkeit halten wir die Argumente von Professor Rieniets für überzeugend genug, um darüber noch einmal zu reden. Wir werden uns die Vorschläge von Herrn Rienits jedenfalls gerne ansehen und anhören und dazu Kontakt mit ihm aufnehmen. Dabei muss es natürlich darum gehen, ob und wie das Bauvorhaben des Allbau, das den Bau von rund 60 geförderten 'Sozialwohnungen' vorsieht, mit dem Erhalt der jetzt noch bewohnten Häuser vereinbar ist. Vielleicht ergäbe sich ja sogar eine 'Win-Win-Situation'. In jedem Fall würde die Umwelt gewinnen, denn die 'graue Energie' im Bestand müsste nicht durch Abriss vernichtet werden."

Mit dem Verbleib der Bewohner*innen der Siedlung in den kleinen Häusern vor Ort würde zudem die Geschichte und der Charakter der Siedlung erhalten bleiben.

Wolfgang Freye, Mitglied im Planungsausschuss dazu: "Uns ist es in jedem Fall wichtig, dass der Allbau seine Zusage bekräftigt hat, dass die jetzigen Bewohner*innen in die Siedlung zurückziehen können. Ansonsten: Der Allbau hat den Abriss der Häuser in der Litterode vor, weil er sie wirtschaftlich nicht für sanierbar hält - Herr Rieniets hat bei seinen Vorschlägen vor allem die Nachhaltigkeit betrachtet. Geklärt werden müsste, ob und wie beides zusammengebracht werden  kann und ob eine Sanierung der Häuser auch mit Fördermitteln des Landes möglich ist. Eine solche Klärung müsste schnell geschehen, denn der Allbau bereitet den Abriss der Häuser vor. Wir fänden es gut, wenn solche Fragen auch in dem unseres Wissens geplanten Gespräch des Oberbürgermeisters mit den Bewohnern erörtert würden."