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Eltingviertel: Augen zu und durch?

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Für unbefriedigend hält die Ratsfraktion Die Linke die erst jetzt vorgelegte Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage zur Neugestaltung des Eltingplatzes im Nordviertel, die sie bereits im Dezember 2020 gestellt hat. Es ging um die Frage, wie die Verwaltung mit der Kritik an der Planung zur Neugestaltung des Eltingplatzes, der Eltingstraße und der innenliegenden Wiese Waterloostraße umgehen will. Diese Planung wird von Anwohnerinnen und Anwohnern des Eltingviertels und dem Verein „Buntes Nordviertel in Essen e. V.“ kritisch gesehen. Auch die Bezirksvertretung I hat die Verwaltung aufgefordert, die derzeit nach einem Entwurf eines Wettbewerbes geplante Umgestaltung zu stoppen und die Planung zu überdenken.

Dazu Wolfgang Freye, für Die Linke im Planungsausschuss: „Die Verwaltung will die bisherige Planung weiterverfolgen, obwohl die Anwohner:innen sagen: ,Weniger ist mehr.‘ Das können wir  nicht so richtig nachvollziehen. Die Verwaltung sollte noch einmal mit den Anwohner:innen reden, statt stur an der bisherigen Planung festzuhalten. Die Bürgerbeteiligung, auf die die Verwaltung in ihrer Antwort verweist, war 2016 und ist fünf Jahre her. Die Wohnbevölkerung hat sich durch die Sanierung des Viertels seitdem stark verändert. Die Fragebogenaktion hat kaum Resonanz gefunden und war ja auch nur ein Ersatz für einen Vor-Ort-Termin, der wegen des Lockdowns abgesagt werden musste. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, diesen Termin nachzuholen und mit den Bürgerinnen und Bürger die Planung erneut zu erörtern.“

Ein wichtiger Kritikpunkt ist durch die Antwort immerhin ausgeräumt: Nach Aussage der Verwaltung bleiben alle Platanen rund um den Eltingplatz stehen. Die Anwohner:innen hatten befürchtet, dass sie teilweise gefällt werden sollen. Sie kritisieren aber Nachteile vor z.B. ein aufwändig zu erstellendes „Rasenkissen“ und die Beseitigung von Büschen, Sträuchern und Kleingehölzen, die Brutstätten für Vögel sind und den Platz vor dem Autoverkehr abschirmen. Die Verwaltung verteidigt insbesondere das „Rasenkissen“ vehement, das viel aufwändiger und teurer zu erstellen ist, als der Erhalt und die Verbesserung der vorhandenen Rasenfläche.

„Noch ist nichts entschieden. Denn bisher besteht noch kein Gremienbeschluss zur Durchführung des Planungsentwurfes. Wir fordern die Verwaltung deshalb auf, das Einvernehmen mit den Menschen vor Ort zu suchen, bevor diese Entscheidung fällt. Uns ist schon klar, dass die Verwaltung wegen einer falschen Personalpolitik in der Vergangenheit sehr stark belastet ist. Aber das darf nicht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehen“, so Burkhardt Trübenbach, für Die Linke in der Bezirksvertretung I.