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Freizeitangebote angesichts Kinderarmut beibehalten

Die Ratsfraktion DIE LINKE. kann im Gegensatz zum Jugenddezernenten Muchtar Al Ghusain keinen Wandel zum Besseren bei der Kinderarmut erkennen. Ein Sinken der Armutszahl von 34 auf 32 Prozent ist noch kein „Turnaround“. Vor diesem Hintergrund kritisiert DIE LINKE, das ausgerechnet die Weiterführung der Fördersäulen der Post-Corona-Strategie  „Frühe Hilfen“, „Angebote Sozialer Arbeit an Schulen und Jugendsozialarbeit“ sowie „Ferienfreizeiten und außerschulische Angebote“ durch den Bund zum 31.12.2022 eingestellt worden sind. Dazu Ratsherr Shoan Vaisi, für DIE LINKE im Jugendhilfeausschuss:

„Angesichts der großen Kinderarmut in Essen ist das Wegfallen der Bundesmittel fatal. Jedes dritte Kind in dieser Stadt lebt von Sozialleistungen. Diese Kinder und Jugendlichen waren besonders von den harten Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen und brauchen weiter jede Unterstützung. Gerade die Angebote zu Freizeit- und Ferienangebote sind besonders gut angekommen. Damit konnten rund 6.000 junge Menschen erreicht werden.“

Mit diesen Maßnahmen wurden laut Verwaltung positive Gegenerfahrungen zu den einschränkenden Momenten in der Pandemie und wichtige Entspannungs- und Entlastungsmomente geschaffen sowie medienpädagogische Angebote. Das Gesamtvolumen betrug knapp 895.000 Euro, davon abberufen wurden 850.000 Euro.

Dazu Shoan Vais weiter: „Auch wenn die Pandemie vorbei ist, sind die psychologischen und sonstigen Spätfolgen gerade bei armen Kinder oft noch sehr groß. Die Stadt Essen sollte  zumindest bei den Freizeit- und Ferienangeboten einspringen und die Gelder dafür aus eigener Tasche aufbringen. Das werden wir für die nächste Ratssitzung beantragen.“

Die Ratsfraktion DIE LINKE unterstützt die Überlegungen des Dezernenten Al Ghusains zur Einführung kostenloser Kitaplätze. Es kann nicht angehen, dass in der Nachbarstadt Düsseldorf kostenfreie Kitaplätze angeboten werden, während die Eltern in Essen zahlen müssen. „Damit gibt es ein Zweiklassensystem zwischen den Kommunen. Es ist dringend Zeit, dass die Landesregierung endlich mit dem Bund eine Altschuldenregelung auf den Weg bringt, damit überschuldete Städte wie Essen mehr ,Beinfreiheit‘ für ihre soziale und wirtschaftliche Entwicklung bekommen“, so Shoan Vaisi abschließend.