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Lidl-Planung in Katernberg verbessern

In der vorletzten Woche war die geplante Erweiterung der Lidl-Filiale an der Katernberger Straße Thema in der Bezirksvertretung VI sowie im Planungsausschuss. Lidl plant, die Verkaufsfläche des Marktes von derzeit 771 m² auf1.307 m² zu erweitern. Wegen der großen Verkaufsfläche muss ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden. Das gibt der Stadt die Möglichkeit, substanziell Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung zu nehmen. Bisher scheint jedoch kein Interesse seitens der Stadt zu bestehen, eigene Ideen in den Prozess einzubringen. Dazu Stefan Hochstadt, stellvertretendes Mitglied für Die Linke im Planungsausschuss:

„Die bisherige Planung ist in mehrfacher Hinsicht nicht zufriedenstellend. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass die Stadt ihre Möglichkeiten der Einflussnahme nutzt. In diesem Sinne begrüßen wir es, dass der Ausschuss auf Vorschlag des Planungsdezernenten Martin Harter nach meiner Kritik im Planungsausschuss  die Abstimmung vertagt hat, bis weitere Gespräche mit Lidl geführt worden sind. Aus unserer Sicht gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf. Mit der vorliegenden Planung wird maximal viel Fläche versiegelt, was dem Anspruch der Stadt, klimagerecht zu sein, vollständig widerspricht.“

Statt versickerungsfähige Oberflächen sind für die Stellplätze voll asphaltierte Flächen geplant.  Außerdem fehlt es an einer besseren Begrünung – auch mit Bäumen, denen genug Platz gegeben wird, große Kronen zu entwickeln. Daraus würden positive Effekte auf den Wasserhaushalt und auf sommerliche Hitzeperioden resultieren. Die in Essen verfügbare Fläche ist naturgemäß begrenzt. Ein Discounter, der auf einer Fläche von etwa 7.400 m² eine Verkaufsfläche von 1.307 m² ohne weitere Nutzung plant, geht nicht nachhaltig mit den verfügbaren Flächen um.

Stefan Hochstadt weiter: “Lidl hat mit seiner Linie ,Lidl Urban‘ (z.B. in Rellinghausen) gezeigt, das es auch anders kann. Dort werden die Verkaufsflächen mit weiteren Nutzungen wie Wohnen, Gemeinbedarfe, Gewerbe usw. kombiniert und so eine deutlich höhere Auslastung der zur Verfügung stehenden Flächen erreicht. Eine Kita im Obergeschoss mit begrüntem Dach ist genauso denkbar wie Wohnen oder Gewerbe. Außerdem fänden wir es besser, wenn das neue Gebäude in die Flucht der anderen Häuser gestellt und somit die Ostseite der Katernberger Straße mit einer klaren Baukante aufgewertet wird.“

Jutta Potreck, für Die Linke in der BV VI ergänzt abschließend: „Mit der Linie 107 ist der Lidl-Markt sehr gut an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Deshalb wäre es denkbar, auf dem Lidl-Markt Studierendenwohnungen unterzubringen. So brauchen z.B. Studentinnen und Studenten der Folkwang-Universität dringend Wohnungen.“