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Nachlass von Ernst Schmidt aufarbeiten

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Die Ratsfraktion DIE LINKE. hält es für wichtig, dass das Haus der Essener Geschichte endlich die Möglichkeit bekommt, das Lebenswerk von Ernst Schmidt und sein Wirken umfassend aufarbeiten zu können. Trotz seiner vielfachen Verdienste um die Aufarbeitung der Ereignisse im Nationalsozialismus in der Stadt Essen, wird das Archiv und die Sammlung von Ernst Schmidt bisher sträflich vernachlässigt. Dabei ist Ernst Schmidt ein Stadthistoriker auf dessen Verdienste andere Städte stolz wären. Dazu die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Heike Kretschmer, für DIE LINKE im Kulturausschuss: 

„Die wissenschaftliche Aufbereitung des umfangreichen Nachlasses von Ernst Schmidt ist nur mit der personellen Verbesserung des Hauses der Essener Geschichte mit mindestens einer Archivarstelle möglich. Es ist ein unhaltbarer Zustand, das Archiv über viele Jahre nur über eine Honorarkraft betreuen zu lassen. Deshalb sind wir Frau Dr. Kauertz und dem Historischen Verein dankbar, dass sie auf dieses Problem aufmerksam gemacht haben. Denn Erinnerungsarbeit kann heute nicht nur auf Daten und Fakten beruhen, sondern muss am Schicksal des Einzelnen die Gräueltaten des Nationalsozialismus erlebbarer, nachvollziehbarer und fassbarer machen.““

Die Ratsfraktion DIE LINKE hat deshalb im November zum Haushalt 2023 eine Archivarstelle für das Haus der Essener Geschichte beantragt. Dieser Antrag ist mit den Stimmen von CDU und Grünen abgelehnt worden. Damit hat aus Sicht der linken Fraktion die sog. Gestaltungskoalition dem gemeinsamen Auftrag zur Stärkung der Erinnerungsarbeit einen Bärendienst erwiesen.

„70.000 Euro für eine Stelle, die auch die Betreuung, Überarbeitung und Weiterentwicklung des Geschichtspfades ,Essen erinnert‘ übernehmen könnte, wären das richtige Zeichen gewesen. Ein Zeichen, dass der Rat der Stadt die Arbeit im Haus der Essener Geschichte, aber auch der Alten Synagoge, der Volkshochschule und der vielen ehrenamtlich Engagierten weiter unterstützen will“, so Heike Kretschmer weiter.

Nach Ansicht der Ratsfraktion DIE LINKE ist es ebenfalls unhaltbar, dass die Dauerausstellung im Haus der Essener Geschichte mit ihren Schwerpunkten NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg am Wochenende komplett geschlossen ist. „Was wäre denn, wenn das Ruhr Museum oder das Folkwang Museum am Wochenende geschlossen hätten? Das würde kein Mensch verstehen. Leider ist unser Haushaltsantrag auf die Einrichtung von vier Planstellen für den Aufsichtsdienstes des Hauses der Essener Geschichte auch abgelehnt worden. CDU und Grüne wollen offenbar nicht die Erinnerungskultur an die NS-Zeit in Essen verbessern“, so Heike Kretschmer abschließend.