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Hilfen für Wohnungs- und Obdachlose ausweiten

Die Ratsfraktion Die Linke stellt für den nächsten Sozialausschuss am kommenden Dienstag einen Antrag für mehr Hilfen für Wohnungs- und Obdachlose. Demnach soll die Verwaltung ein Konzept für das Prinzip „Housing First“ erstellen sowie ein Hitzeschutzkonzept für Obdachlose. Außerdem soll der Sozialausschuss einen Unterausschuss „Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit“ bilden, der sich verstärkt um dieses Thema kümmert. Dazu Theresa Brücker, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und für Die Linke im Sozialausschuss:

„Bisher müssen sich wohnungslose Menschen erst einmal ,qualifizieren‘ bevor sie eine eigene Wohnung bekommen. Housing-First verfolgt den Ansatz, wohnungslose Menschen schnell mit eigenem Wohnraum zu versorgen, ohne das Betroffene dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen. Dabei kann an viele bestehende Projekte angeknüpft werden, die es in Essen bereits gibt und zum Teil in eine ähnliche Richtung gehen, wie z.B. die Projekte Sta(d)tt-Brücke, Rückenwind Essen, RESTART Essen und weitere. Bei einem Konzept für ,Housing First‘ muss es auch darum gehen, diese zum Teil zeitlich befristeten Projekte in die Regelfinanzierung zu bekommen.“

Das Aktionsprogramm ,Hilfen in Wohnungsnotfällen‘ vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit, und Soziales des Landes Nordrhein- Westfalen stellt fest, dass mit „Housing First“  „selbst Wohnungslose mit hochkomplexen Problemlagen (und auch solche mit massiven Suchtproblemen und psychischen Erkrankungen) in der Lage sind, dauerhafte Wohnverhältnisse aufrechtzuerhalten, wenn bedarfsgerechte wohnbegleitende Unterstützungsleistungen gewährt werden. Diese Studien haben auch eindrucksvoll belegt, dass eine schnelle Reintegration in normalen Wohnraum deutlich bessere Ergebnisse erzielt als Hilfeansätze, bei denen Wohnungslose über lange Zeit in Institutionen und Sonderwohnformen auf ein Leben in normalen Wohnverhältnissen stufenweise „vorbereitet“ werden.“

Für die Ratsfraktion Die Linke ist es zudem wichtig, dass Obdachlose besser vor Hitze geschützt werden. Der Klimawandel sorgt bereit jetzt für Hitzetote und Menschen ohne festen Wohnsitz sind der Sonne und der Hitze noch schutzloser als der Rest der Bevölkerung ausgeliefert. Dehydrierung, Kreislaufprobleme, Sonnenstiche, Hitzeschläge und Verbrennungen sind große Probleme. „Auch hier soll die Verwaltung ein Konzept entwickeln wie etwa durch die Ausgabe von Trinkwasser, z.B. durch Trinkbrunnen und ,Wasserbusse‘, die Bereitstellung von Sonnencreme und Kopfbedeckungen den Menschen unbürokratisch geholfen werden kann„“, so Theresa Brücker abschließend. „Dieses und weitere Hilfen für Obdachlose können bestens in dem von uns beantragten Unterausschuss „Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit“ besprochen werden, denn die Wohnungslosigkeit steigt auch aufgrund der Pandemie wieder.“