Die Ratsfraktion DIE LINKE. hält die IHK-Umfrage unter Unternehmen zur Frage der Radstraße Rüttenscheider Straße für nicht besonders repräsentativ. Schließlich haben von 682 angeschriebenen Unternehmen nur 93 geantwortet. Dazu Stefan Hochstadt, für DIE LINKE im Verkehrsausschuss: 

„Wir halten im Gegensatz zur IHK eine Rücklaufquote von nicht einmal 14 Prozent für kein breites Stimmungsbild. Denn von den 93 Unternehmen, die sich beteiligten, haben nur 66, also 71 Prozent auf die Frage geantwortet, wie sie die Fahrradstraße bewerten. Von diesen 66 Unternehmen haben sich 44 kritisch geäußert. 44 von 682 angeschriebenen Unternehmen haben sich also kritisch zur Radstraße Rü geäußert, das bedeutet  eine Quote von 6,5 Prozent. 93,5 Prozent der angeschriebenen Unternehmen haben also keine Kritik formuliert.“

Auf die Frage nach den Auswirkungen auf die Kundenfrequenz haben sogar nur 47 Unternehmen geantwortet, von denen 42 von einer zurückgehenden Kundenfrequenz ausgehen. 42 von 682 sind 6,2 Prozent. Dabei wird auch nicht klar, ob der Rückgang der Kunden nicht auch durch Corona verursacht sein könnte.

Kritisch sieht die Ratsfraktion DIE LINKE auch, dass keine Aussagen zur jeweiligen konkreten Betroffenheit der Unternehmen gemacht werden kann. „Das wäre gerade mit Blick auf die Diskussion um die Abbiegezwänge am Rüttenscheider Stern und der Martinstr. interessant gewesen“, so Stefan Hochstadt weiter. „Jetzt kommt es darauf an, Lösungen zu erarbeiten. Sich einfach zu verweigern und so zu tun, als ob alles gut sei, hilft  nicht weiter.“ Michael Kretschmer, Stellvertreter für DIE LINKE im Verkehrsausschuss ergänzt abschließend: "Statt sich darauf zu konzentrieren die Fahrradstraße auf der Rü möglichst schlecht zu reden sollte die IHK den Erfahrungsaustausch mit den Städten organisieren, in denen solche Maßnahmen zu einem Plus für Lebensqualität und Umsatz für ortsansässige Unternehmen geführt haben. Das wäre nicht nur konstruktiver, sondern auch im Interesse der eigenen Mitglieder."