Buslinien Werden

Grundsätzlich sehen wir solche Angebotskürzungen kritisch. Eine Ausdünnung des Nahverkehrsangebots steht im Widerspruch zu den Zielen einer klimafreundlichen Verkehrswende. Es ist das falsche Signal, wenn wir über Attraktivitätssteigerung des ÖPNV sprechen – und gleichzeitig Linien zurückfahren. Schließlich zeigen alle Kundinnenbefragungen im VRR : Ein Umstieg vom Auto auf den ÖPNV kommt nur dann in Frage, wenn der zuverlässig, pünktlich und in einer entsprechenden engen Taktung fährt.

Noch im vergangenen Jahr haben wir den Mobilitätsplan intensiv beraten. Darin wird für den Essener Süden und die Außenbezirke ausdrücklich eine Verbesserung des ÖPNV gefordert, sprich mehr Angebot. Nun soll genau das Gegenteil gemacht werden und ein  zentrales Ziel dieses Plans aufgegeben werden.

Wir teilen die Bedenken der Bezirksvertretung IX in Bezug auf die geplante Ausdünnung des Takts der Quartiersbuslinien in Werden. Besonders kritisch sehen wir die Auswirkungen auf die Grüne Harfe und die Ruhrlandklinik. Bei der Grünen Harfe gibt man so den Konsens auf, einegute Anbindung des Wohngebietes an den ÖPNV herzustellen, um zunehmenden Autoverkehr zu vermeiden.

Wenn die Linie 192 künftig nur noch einmal pro Stunde die Ruhrlandklinik anfährt – und am Wochenende die Anbindung weiter eingeschränkt wird –, stellt das aus unserer Sicht eine klare Verschlechterung dar. Für Patient:innen, Besucher:innen und vor allem für die Beschäftigten der Ruhrlandklinik bedeutet das eine deutliche Einschränkung der Erreichbarkeit. Und auch die vorgesehene Ergänzung durch die Linie 190 hilft nur bedingt – denn diese Fahrten sind auf Schichtwechselzeiten begrenzt und entfallen am Wochenende.

Nach unseren Informationen hat es bisher keine Abstimmung mit der Ruhrlandklinik zu diesen Planungen gegeben, um deren Bedenken aufnehmen und abwägen zu können. Das halten wir für problematisch. 

Eine Einrichtung mit über 200 Betten und rund 700 Beschäftigten sollte in solche Prozesse unbedingt einbezogen werden. Wir fordern die Ruhrbahn auf, das unverzüglich nachzuholen.

Aus all diesen Gründen lehnt Die Linke die Verwaltungsvorlage ab.