Versetzung des Kriegermahnmals Peterstr./Stoppenberger Str./Kleine Stoppenberger Str.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und werte Kollegen, liebe Zuhörend,
die Fraktion Die Linke wird ihren Antrag ablehnen. Ein Denkmal, dass man 1891 errichtet hat, um Heldenverehrung für die Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 1870/71 vorzunehmen, kann nicht zu einem Mahnmal gegen gewalttätige Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen umgedeutet werden, wie Ihnen das schon in der Überschrift ihres Antrages vorschwebt. Das Herausreißen aus dem geschichtlichen Kontext ist für uns eine Art Geschichtsverklärung.
Seine Versetzung vor über 60 Jahren ist bewusst erfolgt. All die Daten und Fakten um das Denkmal, die historische Einordnung des Dargestellten sowie die Gründe der Verlegung vom Kopstadtplatz an den heutigen Ort, kann man sicherlich noch klarer sowohl im Historischen Portal Essen, als auch im Zuge der Umsetzung des Ratsbeschlusses zum Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum darstellen und in die Öffentlichkeit tragen.
Dafür eine geeignete Form zur Darstellung der Fakten unter Einordnung in den jeweiligen Zeitgeist zu finden, wird sicherlich durch das Haus der Essener Geschichte oder den Historischen Verein für Stadt und Stift Essen e.V. umgesetzt werden können.
Erst durch Aufklärung, Führungen, Veranstaltungen und Projekten mit Schulen sowie Bürgerinnen und Bürgern, in dem man sich mit den Fakten auseinandersetzt und sich fragt, was das eigentlich alles mit dem hier und heute zu tun hat, kann eine sinnvolle Auseinandersetzung mit der Sinnlosigkeit von Kriegen und der Rolle des Friedens geschehen. Durch eine bloße Verlagerung eines Denkmals erfolgt hingegen keine Wissensaneignung um die Rolle von Kriegen im 19., 20. und 21. Jahrhundert.
Wenn diese wichtige Auseinandersetzung geführt werden soll, gibt es genug Anlässe und Orte in der Stadt, die dafür besser geeignet sind. Zum Beispiel der Platz für die Rechte der Kinder. Das haben Sie im Rat allerdings abgelehnt.