Gewalt im Sport

Yilmaz Gültekin

Schiedsrichter mit doppelten Kieferbruch, Spieler mit lebenslanger Sperre, Sanktionen gegenüber den Vereinen. So etwas ist leider auch Alltag im Amateurfußball in Essen. An der Stelle haben sowohl die Vereine und Verbände als auch die Politik versagt. Man hat sich nicht im ausreichendem Maße um die Probleme gekümmert und nun sind sie bundesweit bekannt.

Vor zwei Wochen bin ich auf einer städtischen Sportanlage gewesen und habe mir die Trainingseinheiten der E-Jugend angeschaut. Ich rede jetzt von Kindern zwischen 8 und 10 Jahren. Es kam zwischen zwei Spielern zu Schubsereien und sie waren kampfbereit. Daraufhin hat der Trainer sofort reagiert und die beiden Spieler vom Feld genommen und mit ihnen über eine Viertelstunde lang gesprochen.

Damit möchte ich im Ausdruck bringen, dass diese Probleme bereits bei den Kindern anfangen. Dort müssen wir anpacken und den Kindern deutlich machen, dass Gewalt im Sport nichts zu suchen hat.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben im Januar gemeinsam bei der Verwaltung eine gutachterliche Stellungnahme gegen Gewalt im Sport in Auftrag gegeben. Unsere linke Fraktion hat einen Ergänzungsantrag  dazu gestellt, dass auch geprüft werden soll, wie die Vereine mehr in die Pflicht genommen werden können. Das alles ist in dem Konzept vom Essener Sportbund und der Sport-und Bäderbetriebe  „Gegen Gewalt im Sport“ eingeflossen. Wir als Fraktion Die Linke begrüßen das erarbeitete Konzept und setzen weiterhin auf gute Zusammenarbeit.  

Mit der Unterzeichnung der Selbstverpflichtung durch die Vereine ist nicht alles getan. Am 20. Mai mussten wir uns vom Kreisvorstand » Kreis 13 - Essen Nord/West,  Herrn Thorsten Flügel im Integrationsrat anhören, dass die Schiedsrichter die Vereine und alle Spielführer zum Dialog eingeladen haben. Bei diesem Treffen waren alle Schiedsrichter, aber nur drei Vereine anwesend.

Wir sind dafür, dass die Vereine mehr in Verantwortung genommen werden und hoffen auf die baldige Verwirklichung des von ESPO und Sport- und Bäderbetriebe mühsam erarbeiteten Konzeptes. Was ich in diesem Bericht vermisse ist, dass der „Deutscher Fußball Bund“  nicht aufgefordert wird, z. B. durch einen Offenen Brief, die Millionen Gewinne zum Teil an den Amateurfußball auszuschöpfen. Leider hat man sich an der Stelle  mit Verteilung von 4 Sicherheitswesten zufrieden gegeben.