Gleichstellungsplan - Heike

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Frau Wolf, sehr geehrte Frau Brandes, werte Kolleginne und Kollegen, werte Mitglieder des Personalrates, werte Zuhörende,

der neue Gleichstellungsplan weist auf der Grundlage der Ergebnisse des Kontrollberichtes zum Gleichstellungsplan 2019-2024 konkrete und vor allem bewertbare Maßnahmen aus, die am Ende die Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Verwaltung weiter stärken können. Ein solches Vorgehen erleichtert es innerhalb der nächsten vier Jahre mögliche „Baustellen“ auf dem Weg der Zielerreichung zu erkennen und weitere Ideen gemeinsam zu entwickeln, wie man die Vorgaben im gemeinsamen Handeln erreichen kann. 

Schließlich ist Gleichstellung nichts, was man administrativ anordnen kann, sondern muss im wertschätzenden Umgang untereinander in den Fachbereichen und Beteiligungsgesellschaften jeden Tag auf Neue gelebt werden.

Beim Lesen des Kontrollberichtes und des neuen Gleichstellungsplans wird deutlich, dass man vor allem die Themen, in denen noch Luft nach oben ist, mit neuen Ansätzen gezielt ins Visier genommen hat, wie die Erhöhung der Zahl der Erzieher oder des Anteils von Frauen im technischen Dienst und bei der Feuerwehr, der bei aktuell 3 Prozent liegt..

Dabei ist uns sehr wohl bewusst, dass es in verschiedenen Berufsgruppen auch immer Unterschiede geben wird. Unabhängig davon freuen wir uns natürlich über jeden Schritt in Richtung Gleichstellung, trägt er doch nicht unwesentlich zu einer guten Arbeitsatmosphäre und damit auch zur Erhöhung der Produktivität bei.

Die vielfältigen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, in dem alle Altersgruppen in den Blick genommen werden, allein bspw. durch das Angebot der 200 verschiedene Teilzeitmodelle, halten wir für besonders wichtig. So wird es möglich den Forderungen des Landesgleichstellungsgesetzes gerecht zu werden, dass Verwaltung auf gesellschaftliche Veränderungen, die zu neuen Anforderungen führen reagieren kann. 

 Wir möchten uns deshalb bei allen bedanken die an der Erarbeitung des Kontrollberichtes und des neuen Gleichstellungsplanes mitgewirkt haben: die Gleichstellungsstelle, die Personalverwaltung und den Personalrat, der auch verantwortlich ist, dass die entsprechendenMaßnahmen umgesetzt werden.

Gespannt sind wir auf die Ergebnisse zur Befragung zum Thema Gesundheit. Wir sehen in diesem Bereich eine Möglichkeit, die Effektivität der Verwaltung weiter zu erhöhen. Außerdem sind wir der Überzeugung, ein gutes Gesundheitsmanagement dient auch der Attraktivität der Arbeitgeberin Stadt.

Ein Hinweis beim Thema Betriebliches Gesundheitsmanagements als Aufgabe des Instituts Gesundheit.  

Die dort gemachte Feststellung zur aktuell laufenden Betrachtung von Indikatoren wie Teilnahmestruktur bei den Angeboten oder Fehlzeiten auf die Verteilung auf die Geschlechter, um ggf. Belastungsschwerpunkte und Handlungsbedarfe zu eruieren.

Ich zitiere: „sollte sich dabei herausstellen, dass auch geschlechterspezifisch ein besonderer Handlungsbedarf besteht, wird darauf ein Augenmerk gerichtet und passgenaue Maßnahmen erarbeitet und unterbreitet.“

Es ist ja erwiesen, dass es dabei auch immer geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Das geschlechtsspezifisch auf dieselben Bedingungen unterschiedlich reagiert wird, auch wenn das nicht alle wahrhaben wollen. Deshalb fänden wir es gut, wenn gerade dieses Thema auch wissenschaftlich begleitet wird.

Auf einen Punkt möchte ich noch eingehen: Das sind die Zielstellungen, die unter dem Kapitel Charta der Vielen ausgeführt werden. Die dort dargestellten Vorstellungen, wie man in Zukunft den Blick auf die Dimensionen „Geschlecht“, „ethnische Herkunft und Nationalität“ und „soziale Herkunft“ richten will halten wir für ein wichtiges Vorhaben. Denn auch die Verwaltung ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Aber eben auch eines, bei dem man gezielt Einfluss nehmen kann. Und dabei ist es wichtig, wenn die Frage beantwortet wird: Wie sieht es hinsichtlich Sexismus und Rassismus in der Stadtverwaltung aus? Kann die Bearbeitung identifizierter Problemfelder im Rahmen verschiedener Maßnahmen unter Einbindung des Kommunalen Integrationszentrums erfolgen.

An dieser Stelle möchte ich der Gleichstellungsstelle auch für ihr Engagement im Rahmen des Essener Frauenbündnisses danken, der Organisation von Veranstaltungen zu den unterschiedlichen Themen der Gleichstellung, sei es die Beleuchtung des Essener Innenstadtentwicklungskonzept, die Organisation der Veranstaltung zum Frauentag, die Diskussion zum Thema Wohnungssuchende und obdachlose Frauen oder die gemeinsame Organisation einer zentralen Veranstaltung mit allen Aktiven im Bündnis zum Tag der Gewalt an Frauen. So werden Gleichstellungsfragen in unserer Stadt auch auf anderen Ebenen nach Außen getragen.

Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des Kontrollberichtes in zwei Jahren und gehen davon aus, dass sich dann auch Themen aus dem Bereich Gesundheit und Vielfalt wiederfinden.