Grugabad - Generalsanierung und Konzeption eines Ganzjahresbades

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Dass das Grugabad endlich saniert und weiterentwickelt wird, ist eine sehr gute Nachricht für die Essener Bürgerinnen und Bürger!

 

Schade ist, dass die Vorschläge der Grugabad-Freunde, die sich seit Jahren für die Belange des Bades einsetzen, aus Kostengründen nicht zu realisieren sind. Es ging im Gegensatz zu den vorliegenden Planungen darum, hinter der Tribüne eine Schwimmhalle mit Überdachung zu bauen, wodurch die Wasserfläche entsprechend vergrößert worden wäre. So würde die Ertüchtigung bei ca. 90 Millionen Euro liegen, mit den vorliegenden Planungen bei etwa 40 Millionen Euro. Hier müssen wir aber auch anerkennen, dass das Vorhaben im Verhältnis zu anderen Aufgaben stehen muss und wir denken, dass die vorliegenden Planungen einen guten Kompromiss darstellen und in eine gute Zukunft für das Grugabad weisen.

 

Dabei müssen wir als Politik aber schauen, woher die Gelder kommen können. Dass dies nicht aus dem relativ klammen Etat der Sport- und Bäderbetriebe geschehen kann, ist für uns klar, weil das Bad ein Bad für alle sein soll, nicht bloß für den Sport.

Denn ein Vorteil der Überdachung ist, dass das Schwimmzentrum Rüttenscheid vermehrt für den Vereins- und Schulsport genutzt werden kann, wenn das Grugabad ganzjährig von morgens bis abends für die Allgemeinheit nutzbar ist. Aktuell ist es ja leider so, dass die Bürgerinnen und Bürger in vielen Bädern nur wenige Morgenstunden am Tag frei schwimmen können.

Bei der weiteren Planung ist es dringend erforderlich, die dauerhafte Sanierung des Bades und dessen energetische und wassertechnische Ertüchtigung im Blick zu haben und die entsprechenden Gelder dafür einzustellen.

Bei den Planungen ist es außerdem  nötig, die Baukostenentwicklung und Alternativen im Blick und mögliche Änderungen in der Tasche zu haben. Dabei kann es sinnvoll sein, den Risikopuffer zu erhöhen, da heute teilweise schon von 30 % Kostensteigerungen gesprochen werden. 

Es ist daher dringend erforderlich, die in der Vorlage aufgezeigte Sanierungsplanung einzuhalten, denn der Instandhaltungsstau wächst mit jedem Jahr und damit wachsen auch die Kosten für die Sanierung und Ertüchtigung.

Als LINKE ist uns auch wichtig, dass andere Dinge, wie eine weitere Verbesserung der Barrierefreiheit, die Gestaltung von Freiflächen -_ und hierbei eine stärkere ökologische Ausrichtung -_, die Frage von Pflege und Bewässerung und auch eine Verbesserung an den ÖPNV sowie eine stärkere Nutzung durch Kindertagesstätten und Schulen mitgedacht werden. Wir würden uns freuen, wenn im Sportausschuss vorgestellt wird, was da möglich ist.

Klar ist, dass die gesamte weitere Entwicklung auch weiterhin unter Beteiligung der Öffentlichkeit und der Einbindung der Freunde des Gruga-Bades diskutiert werden muss, wobei an dieser Stelle auch positiv erwähnt werden soll, dass der Ablauf der Bürgebeteiligung mit verschiedenen Bürgerforen gut lief und die vorliegenden Planungen anhand der Ergebnisse entwickelt wurden.

Die Verwaltung schreibt, dass die Sanierungsplanung innovativ sowie

umweltbewusst sein soll und zugleich schnell realisiert werden können muss. Die Integration erneuerbarer Energien, insbesondere der Solarenergie, wird für die Fachplanung eine anspruchsvolle, technische und kreative Herausforderung darstellen. Und mit der Anbindung

des Grugabades an das Biomasse Heizwerk des Grugaparks ist im Jahr 2012 bereits ein erster Schritt Richtung klimaneutraler Beheizung und ein wichtiger Beitrag zur Energiewende erfolgt.

Das klingt gut, allerdings muss das Biomasseheizwerk dafür auch Biomasse verarbeiten! Es ist daher dringend notwendig, dass sich der Umweltausschuss umfassend mit dem Thema befasst. Positiv anzumerken ist hier, dass das Thema mit unserer Anfrage nun dort angekommen ist und das Heizwerk im kommenden Jahr besucht werden soll. Wir hoffen hier, auf zukunftsfähige und innovative Lösungen, wie es sich auch die Verwaltung wünscht. Wir bleiben am Thema dran und möchten anregen, eine Zusammenarbeit mit dem Frauenhofer Institut Bochum zu überlegen, die viele innovative Projekte in Bochum auf den Weg bringen.

Letztlich haben wir noch die Frage, was die Studie eigentlich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden ergeben hat. Alles in allem unterstützen wir die vorliegenden Planungen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!