Klassengrößen des Gemeinsamen Lernens - Shoan

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuschauende vor Ort und im Stream,

wir sprechen hier darüber, dass die Schulklassen der weiterführenden Schulen auf bis zu 31 Schülerinnen und Schüler ausgeweitet werden sollen. Bisher war die Klassenstärke auf 27 beschränkt, da alle Essener Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien seit 2018 Orte des Gemeinsamen Lernens sind. Den inklusiven Gedanken des gemeinsamen Lernens halten wir für richtig, jedoch bedarf es auch der entsprechenden Strukturen. Diese sind heute schon nicht gegeben und werden durch die Ausweitung der Klassengrößen weiter verschlechtert. Andere Möglichkeiten sieht die Verwaltung aufgrund der steigenden Zahl an Schülerinnen und Schülern aktuell nicht.

Auch wenn wir als Linke verstehen, dass die schwierige Situation schwierige Maßnahmen erfordert, werden wir nicht mitverantworten, dass unsere Schüler und Lehrkräfte immer weiter unter schlechter Politik leiden müssen. Eine Bildungspolitik, die CDU, SPD, Grüne und FDP in verschiedenen Konstellationen in Bund, Land und hier in Essen jahrzehntelang gemacht haben.

Dass Sie also Bauchschmerzen haben der Ausweitung zuzustimmen haben Sie sich selber zugefügt - und wenn Sie mich fragen, sollten Sie auch Bauchschmerzen dabei haben. Denn die Realität in den Schulen überlastet die Lehrkräfte und nimmt  den Kindern und Jugendlichen ihr Recht auf eine gute Bildung. Ein Land, das mit Zustimmung ihrer Parteien 100 Milliarden Euro für Waffen ausgibt, aber kein Geld für Bildung übrig hat, ist für uns als Linke nicht hinnehmbar. Wir werden uns daher enthalten. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!