Sprachkompetenz schafft Chancen - Seiteneinsteiger rechtzeitig richtig fördern

Auch wenn zurzeit die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten im Fokus stehen, werden wir bald wieder über die Integrationsaufgaben, die besonders Jugendliche Geflüchtete betreffen, sprechen müssen.

Bildung und Sprache gehören zu den Aufgaben, die die Grundlage für eine gelingende Integration darstellen, denn Bildung ermöglicht Teilhabe und schafft Integration. Das gibt Geflüchteten eine Perspektive und erschließt der Gesellschaft neue Potentiale.

Auch wenn die Bildung grundsätzlich in den Aufgabenbereich des Landes gehört, dürfen wir uns nicht alleine auf die Förderung des Landes verlassen. Denn die Seiteneinsteiger sind Kinder dieser Stadt und werden hier auch ausreichend Unterstützung erhalten müssen.

Es gibt bereits wie aus der Antwort der Verwaltung zu lesen ist, gute Angebote in unserer Stadt, die erweitert und ausgebaut werden sollten. Zusätzlich sind weitere Projekte notwendig, um die Sprachfähigkeit unserer Seiteneinsteiger zu verbessern. Dass beispielsweise über 18 Jährige monatelang auf einen Platz in einem Deutschkurs warten müssen, ist nicht besonders integrationsfördend.

„Wie lange braucht man eigentlich um deutsch perfekt sprechen zu können“, werde ich öfters gefragt. „Mindestens ein Leben, wenn nicht länger“, ist meine Antwort. Denn tatsächlich braucht man einige Jahre, um deutsch auf einem guten Niveau sprechen zu können. Daher darf die Förderung und Unterstützung der Seiteneinsteiger nicht aufhören, wo diese in den Schulen angemeldet werden oder ihren ersten Abschluss erhalten haben.

Die Stadt könnte besonders in Berufskollegs, in den Ausbildungs-vorbereitungsklassen oder in den Hauptschulen lehrerunterstützendes Personal einstellen, die die Lehrkräfte während des Unterrichts unterstützen. Denn ein einziger Lehrer kann mehr als 20 Kinder nicht ausreichend fördern - gerade wenn sprachlich Defizite bestehen. Wenn keine Verkleinerung der Klassen möglich ist, sollten die Lehrer immerhin Unterstützung erhalten.

Nun konkret zu ihren Anträgen: Während die SPD mit ihrem Antrag neben einem Bericht auch Taten fordert, dass z.B. Doppelstrukturen abgebaut und die bestehenden Initiaiven besser vernetzt werden, verbleiben CDU und Grüne bei der Forderung einer Darstellung und belasten damit unnötig die Mitarbeitenden der Verwaltung, ohne dass unterm Strich etwas Produktives dabei herauskommt. Bei Beschlüssen, die wir auf den Weg bringen, müssen wir auch immer die Belastung der Mitarbeitenden mitdenken und dabei die größtmögliche Wirksamkeit anstreben.

Ihr Antrag greift zwar richtigerweise die aktuelle Entwicklung rund um den Krieg in der Ukraine auf, dies schließt sich allerdings auch nicht im SPD-Antrag aus. Da er auch insgesamt der weitergehende ist, werden wir dem SPD-Antrag folgen und lehnen den Antrag von CDU und Grünen ab.