Weiterführung des On-Demand Pool-Taxis der Ruhrbahn "Bussi"
Für uns bleibt Bussi ein Prestigeprojekt mit relativ wenigen Nutzerinnen und Nutzern. Zwar zeigt die Vorlage, dass durch die neuen Fördersätze und die Ausweitung der Bedienzeiten sowie des Haltestellensystems keine zusätzlichen städtischen Mittel erforderlich sind. Doch die Prognosen der Auslastungszahlen und erwarteten Mehrfahrten müssen erst noch in der Praxis bestätigt werden.
Unsere Anfrage im Verkehrsausschuss, wie viel Umsatz mit Bussi im ersten Halbjahr 2024 erzielt wurde und welche Betriebs- und Personalkosten anfallen, wurde bisher nicht beantwortet. Das erschwert die realistische Einschätzung des Projekts. Inzwischen haben wir den Eindruck, dass man sich mit diesen Antworten nicht sehr beeilt. Wir erwarten, dass die Ruhrbahn spätestens bis zum Jahresende, wie vorgesehen, die entsprechenden Zahlen liefert und halbjährlich im Fachausschuss berichtet.
Bussi bleibt ein Zusatzsystem, das die Stadt finanziert, ohne dass es nachweislich den Imagewandel des ÖPNV oder den Umstieg auf die Ruhrbahn fördert. Dafür wäre der Ausbau des Regelverkehrs für Bus und Bahn, insbesondere in den Abend- und Nachtzeiten sowie am Wochenende, viel entscheidender. Wenn jetzt kurz vor der Ratsssitzung CDU und Grüne wissen wollen, welche finanzieller Aufwand für einen Ausbau des Nachtnetzes notwendig ist, dann geht das genau in unsere Richtung unserer Forderung. Sicherlich lassen sich Möglichkeiten finden wie über Fördermittel oder effektiveren Einsatz von Personal und Fahrzeugen abzubilden. Ob dies aber ohne weitere Belastungen möglich ist, wagen wir wegen der bekannten Probleme zu bezweifeln.
Spätestens mit der Nahverkehrsplanung sollte der weitere finanziell abgesichert werden. Eine Stadt, die Titel wie „Grüne Hauptstadt“, „Folkwangstadt“ oder „Kulturhauptstadt“ trägt, sollte einen Nahverkehr bieten, der diesen gerecht wird. Momentan ist er für eine der größten Städte des Landes nicht würdig.
Dass wir der befristeten Weiterführung von Bussi bis zum 31.12.2025 zustimmen, liegt daran, dass die Fahrerinnen und Fahrer endlich nach Tariflohn und nicht mehr nach Mindestlohn bezahlt werden, das System von den Nutzerinnen und Nutzern positiv bewertet wird, und wir die Entwicklung nach der Ausweitung auf das Stadtgebiet abwarten wollen.