Linke für eine Gesamtschule im Essener Süden

Die Ratsfraktion Die Linke spricht sich für den Bau einer Gesamtschule im Essener Süden aus, wie es auch in der aktuellen Schulentwicklungsplanung der Stadt vorgesehen ist. Die Position des CDU-Ratsherrn Dirk Kalweit, der sich für ein weiteres Gymnasium stark macht, kann sie nicht nachvollziehen. 

Dazu die Fraktionsvorsitzende Heike Kretschmer: „Dass Herr Kalweit und die CDU jetzt wieder ein Gymnasium für den Essener Süden in die Diskussion bringen und dabei von einer ‚Schieflage‘ in der Bildungslandschaft sprechen, verdreht die Faktenlage und ist Augenwischerei. Denn im Bezirk IX gibt es fünf Gymnasien, aber im ganzen Essener Süden keine einzige Gesamtschule. Unter anderem deswegen empfiehlt die Schulentwicklungsplanung eine Gesamtschule für den Süden. Die CDU hat diese Planung mitgetragen.“

In der Schulentwicklungsplanung der Stadt heißt es wörtlich, dass „... nicht nur die Anmeldungen aus dem Essener Süden an Gesamtschulen in den Nachbarstädten, [sondern] auch andere Rückmeldungen aus den Grundschulen des Essener Südens belegen: Die Schulform Gesamtschule ist auch für Kinder des Essener Südens eine durchaus gewünschte Schulform.“ Die Anmeldungen für Gesamtschulen können in Essen seit Jahren nicht erfüllt werden.

Aus Sicht der Linken erschwert das Schulsystem in NRW ohnehin die Zugangsmöglichkeiten zu einem höheren Bildungsabschluss. Sie ist deshalb für eine inklusive Gemeinschaftsschule für alle. Das Konzept der Gesamtschule kommt dem bisher am nächsten und wird daher von der Linken grundsätzlich befürwortet. Denn durch das längere gemeinsame Lernen können die Kinder und Jugendlichen besser von- und miteinander lernen, als an anderen Schulformen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich noch im späteren Verlauf für einen höheren Bildungsabschluss zu entscheiden.

Wolfgang Freye, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen schließt ab: „Es kann nicht angehen, dass in Essen seit Jahren Schülerinnen und Schüler abgewiesen werden müssen, die als weiterführende Schule eine Gesamtschule gewählt haben. Der Bau einer Gesamtschule im Essener Süden würde die Schullandschaft in der Stadt und im Bezirk wenigstens etwas ausgewogener gestalten. Ein weiteres Gymnasium würde die Ungleichgewichte vergrößern. Die Forderung danach klingt schon etwas elitär.“