Ersatz für Schwarze Poth dringend notwendig

Die Linke im Rat erwartet eine zeitnahe Berichterstattung der Verwaltung, an welcher Stelle das Kunstwerk „Stadtwunde / Schwarze Poth 13“ einen neuen Platz im öffentlichen Raum der Stadt erhalten soll. Die Installation erinnert an das Leid der bis zu 150 Zwangsarbeiter, die in dem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald Schwarze Poth untergebracht waren. Da die Stadt die Verschmutzung und den Vandalismus an dem jetzigen Ort nicht eindämmen konnte, soll sie zurückgebaut werden. Dazu die Sprecherin der Linken im Rat, Heike Kretschmer:

„Es ist eine Schande, dass diese Gedenkstätte überhaupt erst so verwildern konnte. Mit dazu beigetragen hat, dass beim Umbaus des Straßenbereiches niemand die Auswirkungen auf das Denkmal durchdacht hat. Das Mindeste ist jetzt im Rahmen des Essener Geschichtspfades mit einer Gedenktafel an den Ort zu erinnern, wobei auch hier die Frage geklärt werden muss, wie der Platz von Vandalismus und Verunreinigungen freigehalten werden kann. Allein mit der Errichtung einer Gedenktafel als Ersatz ist es aber nicht getan.“

Gerade in einer Zeit, in der die letzten Holocaust-Überlebenden von uns gehen und eine geschichtsrevisionistische Partei, die die NS-Zeit verharmlost, zur zweitstärksten Kraft aufsteigen könnte, ist das Erinnern wichtiger denn je. Nach Ansicht der Linken braucht es eine neue Gedenkstätte an einen würdigen Platz, der im Zusammenhang mit der Geschichte des Lagers steht. Dabei sollten von vornherein die Frage der Pflege der Gedenkstätte, der Begegnung von Vandalismus sowie der Vermittlung der Inhalte zentrale Anliegen sein.

Dazu Heike Kretschmer abschließend: „Die alte Gedenkstätte ,Schwarze Poth‘ hat sich auch aufgrund ihrer ungünstigen Lage nicht gut genug der Stadtgesellschaft vermittelt. Das sollte bei einer neuen Gedenkstätte berücksichtigt werden. Deshalb begrüßen wir den Vorschlag von Herrn Prof. Georg Ruhnau, dem Essener Architekten und Sohn des Schöpfers der Installation, nach einem Wettbewerb zum Sammeln neuer Ideen. Das sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden. Außerdem sollte die Kommission Kunst im Öffentlichen Raum hierbei einbezogen werden.“