Kunstwerkerschule: Chance nicht vergeben
Die Ratsfraktion Die Linke ist darüber verärgert, dass durch die Hinhaltetaktik der Verwaltung und der schwarz-grünen „Gestaltungsmehrheit“ die Aktion Mensch ihre Wohnbaupläne zur Umgestaltung der Kunstwerkerschule in Bergerhausen aufgeben will. Weil das inklusive Wohnprojekt nicht nach Kräften unterstützt worden ist, kommt womöglich das exklusive Projekt der Schlun Projektentwicklung GmbH zum Tragen.
Die Linke sieht jetzt den Oberbürgermeister in der Pflicht. Dazu die Fraktionsvorsitzende Heike Kretschmer: „Die Stadt sollte diese Riesenchance nicht vergeben, denn das Konzept der Aktion Mensch hat Strahlkraft über Essen hinaus. Wir fordern den Oberbürgermeister auf, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und ‚seine‘ Verwaltung dazu zu bringen, mit der Aktion Mensch vernünftig zu kooperieren. Vielleicht findet sich doch noch eine Lösung. Offensichtlich ist die Verwaltung bei der Kooperation mit gemeinnützigen Investoren schlecht aufgestellt, ebenso wie CDU und Grüne, die sich nicht entscheiden konnten.“
Aus Sicht der linken Fraktion werden Projekte zum inklusiven Wohnen in Essen dringend gebraucht. Das Konzept der Aktion Mensch verbindet den Erhalt des Schulgebäudes mit gesellschaftlicher Teilhabe und klimaschonender Stadtentwicklung. Der Erhalt des Gebäudes passt zur Nachhaltigkeitsstrategie, denn Abriss und Neubau verbrauchen mehr CO2 als eine Sanierung. Zudem ist zu befürchten, dass jetzt auch noch der alte Baumbestand gefällt wird, weil Schlun eine Tiefgarage plant.
Wolfgang Freye, für Die Linke im Planungsausschuss, abschließend: „Wir halten den Ärger der Aktion Mensch über das Agieren der Verwaltung für völlig berechtigt. Der Gipfel war aus unserer Sicht, dass die Verwaltung es verhindert hat, dass die Aktion Mensch das Dach auf eigene Kosten abdichtet, um eine weitere Verschlechterung der Bausubstanz zu verhindern. Außerdem waren die Kriterien der Verwaltung zur Bewertung der Konzepte unzureichend, unser Änderungsantrag dazu wurde abgelehnt. Wir hoffen sehr, dass die Verwaltung das Ruder noch herumreißt. Denn sonst geht der Stadt Essen ein tolles Projekt mit überregionaler Strahlkraft verloren und den Menschen mit Behinderung ein tolles Angebot.“