Grabschändung verletzt das friedliche Miteinander

Mit Abscheu hat Die Linke im Rat der Stadt Essen von der Schändung mehrerer Gräber auf dem islamischen Friedhof „Am Hallo“ erfahren.Das Andenken Verstorbener anzugreifen, verletzt die Würde der Angehörigen und das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt.Dazu die Vorsitzende Heike Kretschmer:

„Wir sprechen den betroffenen Familien unser Mitgefühl aus und verurteilen diese abscheuliche und zutiefst respektlose Tat. Seitens der Polizei erwarten wir eine schnelle und umfassende Aufklärung der Tat und deren möglichen Hintergründe. Nur so wird es möglich sein, gemeinsam zu überlegen, was alles notwendig ist, um solchen Angriffen auf die Totenruhe begegnen zu können.“

Aus Sicht der linken Ratsgruppe gedeihen solche Taten in einem Klima, in dem Abwertung und Ausgrenzung wieder gesellschaftsfähig erscheinen – auch, weil führende Politiker ein Stadtbild zeichnen, das ohne Menschen mit Migrationsgeschichte vermeintlich harmonischer wäre. Dazu Heike Kretschmer weiter: „Rassismus und Antisemitismus, auch antimuslimischer Rassismus nehmen massiv in unserer Gesellschaft zu.Wenn muslimische Friedhöfe geschändet werden und jüdische Menschen nicht mehr offen ihre Kippa tragen oder Hebräisch sprechen können, ist ein gesellschaftlicher Kipppunkt erreicht, dem die Stadtgesellschaft Essens gemeinsam entschlossen entgegentreten muss.“

Die Linke wird den Vorfall in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung thematisieren. Dazu Thekla Wahoff, für Die Linke in der BV VI:„Ich werde eine Anfrage stellen, wie der Stand der Aufklärung ist, welche Maßnahmen möglich sind, um die Sicherheit auf den Friedhöfen – insbesondere auf kulturell sensiblen Flächen – zu erhöhen. Dabei soll auch die Zusammenarbeit mit Grün und Gruga sowie mit den Religionsgemeinschaften und der Kommission Islam und Moscheen geprüft werden.“