Anträge
Schulbibliotheken an Essener Grundschulen
- Die Verwaltung wird gebeten darzustellen, welche Grundschulen bisher über eine Schulbibliothek oder Leseräume verfügen und wer das Angebot betreut.
- Außerdem wird die Verwaltung gebeten zu prüfen, wie eine Stelle aus dem Stellenpool des strategischen Personalbudgets geschaffen werden kann (bspw. im Fachbereich Schule oder bei der Stadtbibliothek), die das Thema „Schulbibliotheken an Essener Grundschulen“ fachübergreifend bearbeitet und dabei u.a. folgende Aufgabenfelder in den Blick nimmt:
- Schaffung und Betreuung von Schulbibliotheken oder Leseräumen im Kontext multifunktionaler Räume im Offenen Ganztag an allen Essener Grundschulen;
- Erarbeitung eines Konzeptes, wie Mitarbeitende der Stadtteilbibliotheken jede Grundschule ihrer umliegenden Stadtteile mindestens einmal im Quartal mit mobilen Leseangeboten besuchen können.
Begründung:
Aus der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU 2021) geht hervor, dass ein Viertel der Kinder beim Lesen nicht den international festgelegten Mindeststandard erreicht, der für das weitere erfolgreiche Lernen nötig wäre. Daher ist die Bedeutung von Schulbibliotheken und ähnlichen Leseräumen immer höher einzuschätzen, gerade an Schulen mit einem hohen Sozialindex. Denn die Lesekompetenz von Kindern kann im Schulkontext neben dem Schulunterricht zusätzlich durch solche Leseräume gefördert werden. So wurden in der Vergangenheit bereits kleine Schulbibliotheken bzw. Leseräume an Grundschulen eingerichtet, die teilweise aufgrund von Raummangel im Kontext steigender Schüler:innenzahlen und eines kommenden OGS-Rechtsanspruchs allerdings wieder geschlossen wurden, so bspw. an der Grundschule Bergmannsfeld.
Damit in Essen eine ähnliche Qualität der Leseförderung erreicht werden kann, wie es bspw. in Oberhausen der Fall ist, wo zur Koordinierung und Unterstützung der Schulbibliotheken ein Fachbereich „schulbibliothekarische Arbeitsstelle“ bei der Stadtbibliothek eingerichtet wurde, soll das Thema auch hier durch eine Stelle in der Verwaltung bearbeitet werden. Diese soll vor allem die Schaffung neuer Schulbibliotheken und Leseräumen koordinieren und die Orte betreuen. Außerdem soll in Anlehnung an den mobilen Bücherbus, den es in Duisburg seit 1958 gibt, ein Konzept erarbeitet werden, wie Mitarbeitende der Stadtteilbibliotheken die Schulen ihrer umliegenden Stadtteile mindestens einmal im Monat mit mobilen Leseangeboten besuchen können. Zur Unterstützung der Leseangebote können bspw. Studierende, „Leseomas“, oder „FSJler“ mit einbezogen werden.