Anträge

Unterstützung zur Abmilderung der Corona-Situation

Die Verwaltung wird beauftragt,

1. gemeinsam mit den Corona Teststationen - insbesondere jenen, die sich in der Nähe von Schulen befinden - ein Konzept zu erarbeiten, wie die Grundschulen bei den Testungen unterstützt werden können. Dabei soll u.a. geprüft werden,

  • ob Mitarbeitende der Teststationen die Schulen zu Schulbeginn direkt vor Ort - bspw. mit Testbussen - unterstützen können, indem sie das Testen übernehmen und somit Eltern und Lehrkräfte entlasten. Falls dies nicht möglich sein sollte, soll geprüft werden,
  • ob an den Teststationen eine „fast lane“ für Grundschüler:innen eingerichtet werden kann, sodass diese sich schnell und bevorzugt vor dem Schulunterricht testen lassen können;

2. alle Essener Schulen bis zur Umsetzung des oben genannten Konzeptes hinreichend mit Schutzausrüstungen (Gesichtsschirm, Handschuhe etc.) auszustatten;

3. zu berichten, welche der genannten Punkte unter HB4: „Strategien zum Umgang mit (psychischen) Belastungsmomenten bei Kindern, Jugendlichen und Familien“ in der Vorlage 1230/2021/4 in welcher Form umgesetzt worden sind und welche weiteren Maßnahmen geplant sind.

  • Dazu soll die Verwaltung das in Bochum laufende Pilotprojekt, bei dem Psychologiestudierende Schüler:innen unterstützen, in ihre Überlegungen mit einbeziehen und prüfen, wie gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen ähnliche Formate umgesetzt werden können.

 

Begründung:

1. Die Zahl der Schüler:innen aller Schulformen, die coronabedingt nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, hat sich in NRW auf mehr als 100.000 verdoppelt. Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte kommen daher an in ihre Grenzen. Besonders sorgt die Kehrtwende des Landes, ergänzend zu den PCR-Pool-Testungen keine PCR-Einzeltestungen mehr zu nutzen, für Unsicherheiten. So müssen Lehrkräfte in den Grundschulen im Falle von positiven Pools mit den betroffenen Kindern Antigen-Schnelltests durchführen, was zeitaufwändig und umständlich ist. Schüler:innen, die potentiell Corona-positiv sind, werden in der Schule getestet, wodurch das Virus in die Schule getragen und eventuell verbreitet wird.

Um diese Gefährdung des Schulbetriebs zu reduzieren, muss auch die Stadt ihre Bemühungen intensivieren. Dazu soll die Verwaltung gemeinsam mit den privaten Corona-Teststationen ein Konzept entwickeln, wie die Grundschulen bei den Testungen unterstützt werden können.

Ziel muss es sein, sowohl die Eltern als auch die Lehrkräfte weitestgehend von der Belastung durch die Testung freizuhalten. Vorrangig soll geprüft werden, inwiefern Mitarbeitende der privat betriebenen Teststationen - insbesondere jene, die sich in der Nähe von Schulen befinden - die Schulen direkt vor Ort unterstützen können, beispielsweise mit Test-Bussen. Eltern, die bislang mit ihren Kindern am Vortag Teststationen aufsuchten, könnten damit entlastet werden und Lehrkräfte müssten potenziell positive Kinder nicht selbst in der Schule testen. Falls dies nicht möglich sein sollte, soll für Erziehungsberechtigte mit Grundschulkindern an den Teststationen ein Vorrang („fast lane“) eingerichtet werden, sodass sich Grundschüler:innen schnell und bevorzugt vor dem Schulunterricht testen lassen können.

2. Außerdem sollen die Essener Grundschulen bis zur Umsetzung eines Konzeptes hinreichend mit der benötigten Schutzausrüstung (Gesichtsschirm, Handschuhe, etc.) versorgt werden. Aktuell stehen in den Schulen vor allem Masken zur Verfügung.

3. Neben der direkten gesundheitlichen Gefährdung durch den Virus müssen auch die psychischen Folgen der Pandemie bekämpft werden, da gerade Jugendliche vermehrt unter Ängsten, Depressionen und Suizidgedanken leiden. Im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit, haben Verhaltensauffälligkeiten, vor allem bei jungen Mädchen, stark zugenommen. Nach einer aktuellen Studie des Uniklinikums Essen haben sich die Zahlen im Vergleich zum ersten Lockdown mehr als verdoppelt. Dabei ist deutlich sichtbar, dass Jugendliche besonders betroffen sind.

Dazu soll die Verwaltung darstellen, welche der genannten Punkte unter HB4: „Strategien zum Umgang mit (psychischen) Belastungsmomenten bei Kindern, Jugendlichen und Familien“ in der Vorlage 1230/2021/4 in welcher Form umgesetzt worden sind und welche weiteren Maßnahmen geplant sind, um psychische Belastungen, die bei Jugendlichen durch die Corona-Situation entstanden sind, durch niedrigschwellige Angebote auffangen zu können. Dazu soll die Verwaltung das in Bochum laufende Pilotprojekt, bei dem Psychologiestudierende Schüler:innen unterstützen, in ihre Überlegungen mit einbeziehen und prüfen, wie gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen ähnliche Formate umgesetzt werden können.