Konzept gegen Energiearmut auf den Weg bringen

Die Ratsfraktion DIE LINKE. befürchtet, dass Strom und Gas für viele Menschen demnächst nicht mehr bezahlbar sind. Spätestens wenn langfristige Verträge der Grundversorger auslaufen, könnten sich die Preise für Strom und Gas auch für die Kundinnen und Kunden der beiden Grundversorger Stadtwerke Essen und Eon massiv verteuern. Experten gehen von einer möglichen Verdoppelung der Preise aus. Dazu die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Theresa Brücker:

„Wir haben die große Sorge, dass angesichts fortlaufend steigender Energiepreise Menschen mit geringem Einkommen zusehends unter die Räder kommen. Wir regen deshalb an, dass die Stadt Essen ein Konzept gegen Energiearmut auf den Weg bringt, das z.B. mit einem Härtefallfonds soziale Härten abfedert. Es darf nicht sein, dass Strom- und Gassperren weiter zunehmen. Außerdem muss die Nichtprüfungsgrenze für die Heizkosten im Rahmen der Kosten der Unterkunft für Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfänger angehoben werden. Darüber hinaus geht es auch um den Ausbau von Hilfsangeboten und die Vernetzung mit bereits bestehenden Angeboten, wie z.B. dem EnergieSparService Essen, der in den letzten zwölf Jahren vielen Menschen geholfen hat Energie und Geld zu sparen. “

Das wird aber nach Ansicht der Ratsfraktion DIE LINKE. demnächst nicht mehr ausreichen. Sie schlägt deshalb vor zu prüfen, ob die allgemeine soziale Beratung in den Stadtteilzentren durch Energieberatungen verstärkt werden kann. Aufschlussreich sind auch die Erfahrungen in Wien: dort haben die kommunalen Stadtwerke in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien vor zwei Jahren eine Ombudsstelle eingerichtet, die individuelle Lösungsansätze entwickelt und die Menschen nicht nur punktuell sondern über einen längeren Zeitraum begleitet. So konnte vielen Menschen nachhaltig geholfen werden.

„Wir beantragen deshalb für die Ratssitzung im Februar, dass die Stadt diese Überlegungen prüft und ein Konzept gegen Energiearmut vorbereitet. Das beseitigt zwar nicht die Ursachen von Armut, aber die Stadt hat eine soziale Verantwortung und darf die Menschen auch angesichts steigender Strom- und Gassperren bei ihren Problemen nicht alleine lassen“, so Theresa Brücker abschließend.