Litterode: Stadt und Allbau in der Pflicht

Die Ratsfraktion Die Linke bedauert es, dass die gewachsene Gemeinschaft und die gute Nachbarschaft in der Siedlung Litterode durch die Neubaupläne des Allbaus gefährdet sind. Die Linke hält ein „Rückkehrrecht“ für die Bewohner*innen für notwendig und sieht die Stadt Essen und die städtische Wohnungsbaugesellschaft Allbau GmbH in der Pflicht, die anstehenden Umzüge „sozialverträglich“ zu gestalten.

Dazu die Fraktionsvorsitzende Heike Kretschmer: „Der Allbau sollte den Anwohnerinnen und Anwohnern zusichern, dass sie altersgerechte Wohnungen in den Neubauten oder anderswo bekommen, die gewährleisten, dass die Familien zusammenbleiben und die Gemeinschaft erhalten bleibt. Da diese dazu wohngeldberechtigt sein müssen, sollte die Verwaltung den Anwohnerinnen und Anwohnern Hilfestellung geben, um das zu prüfen. Wir schlagen vor, dass dazu eine Vor-Ort-Beratung durch das Wohngeldamt durchgeführt wird.“

Zu den aktuellen Wohngeldberechtigungen wird die Fraktion Die Linke am Mittwoch im Rat eine Anfrage stellen. Es kann gut sein, dass durch die neue Wohngeldregelung vielen Betroffenen in der Litterode geholfen werden kann, da die Verdienstgrenzen angehoben worden sind. Immerhin rund 60 Menschen sind von den Neubauplänen betroffen. Insgesamt sind in Essen gut die Hälfte aller Einwohnerinnen und Einwohner wohngeldberechtigt.

„Die Sanierung der Siedlung selbst haben wir mitgetragen und halten sie auch nach wie vor für sinnvoll,“ so Wolfgang Freye, für Die Linke im Planungsausschuss und im Aufsichtsrat der Immobilienverwaltung Essen. „Essen braucht dringend geförderten Wohnraum und die Gebäude an der Litterode sind aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und energetisch auf heutigem Stand kaum sanierbar. Das Beste wäre natürlich, der Allbau würde die schon länger leer stehenden Häuser zuerst abreißen, die dann freie Fläche bebauen und den jetzigen Bewohner*innen einen Umzug in die neuen Häuser ermöglichen, bevor die jetzt noch bewohnten Häuser abgerissen werden.“