Verbesserungen für Alltagsradverkehr dringlich

Die Ratsfraktion DIE LINKE begrüßt den Prüfauftrag von Schwarz-Grün für einen Radweg in Hochlage in Altenessen, der den lange gewünschten Lückenschluss für eine Radwegeverbindungen zwischen Zangenstrasse und Zeche Zollverein herstellen soll. Es ist ein Schritt zur Verbesserung der Radinfrastruktur im Essener Norden. Allerdings ändert dies nicht viel daran, dass Essen auch unter Beteiligung der Grünen an der Ratsmehrheit keine Fortschritte beim Ausbau der Radinfrastruktur macht. Der Fahrradklimatest des ADFC, bei dem Essen auf dem letzten Platz der 14 größten deutschen Städte gelandet ist, hat die Probleme erst kürzlich wieder deutlich gemacht.

„Im Alltag in Essen Rad zu fahren, hat immer noch etwas von Abenteuer, der Verkehr ist zu sehr ,autogerecht‘ zugeschnitten‘“, so Wolfgang Freye, Sprecher der Essener Linken und für die Ratsfraktion im Planungsausschuss. „Wenn sich daran nichts ändert, dann nützen auch Vorzeigeprojekte nichts. Wir sind der Meinung, dass die Stadt die Mängel, die die ADFC-Umfrage deutlich gemacht hat, systematisch abarbeiten sollte. Das Interessante ist nämlich, dass die meisten Punkte einfach und ohne große Kosten zu ändern wären.“

Nach dem die Stadt 1991 die „rostige Speiche“ als fahrradunfreundlichste Stadt erhalten hatte, war sie in der jährlichen Umfrage des ADFC zwischenzeitlich etwas nach vorne gerückt, um nun mit der Note 4,28 wieder zum Schlusslicht zu werden. Besonders negativ aufgefallen sind die Punkte mangelnde Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen, ungünstige Ampelschaltungen für Radfahrer*innen, schlechte Fahrbedingungen im fließenden Verkehr, zu schmale Radwege und ein mangelhafter Winterdienst.

„Darüber hinaus sollten endlich Streitfälle wie die Rüttenscheider Straße abgeräumt werden,“ so Wolfgang Freye weiter. „Es ist doch hahnebüchen, dass sich durch die Umwandlung in eine Fahrradstraße die Bedingungen für Radfahrer*innen und Autofahrer*innen gleichermaßen verschlechtert haben. Dabei hatten das Verkehrsgutachten von Anfang an darauf hingewiesen, dass die Umwandlung in eine Fahrradstraße nur Sinn macht, wenn der Autoverkehr durch Einbahnregelungen oder Einfahrregelungen reduziert wird. Auch das wäre einfach umzusetzen – es scheitert offensichtlich am Oberbürgermeister.“