Anträge

KD 11/13 erhalten

Die Ratsfraktion DIE LINKE beantragt, der Rat der Stadt Essen beschließt:

Der Beschlussvorschlag der Verwaltungsvorlage wird wie folgt geändert:

Die Verwaltung wird beauftragt: 

  1. einen Ankauf der Immobilie für den Fall vorzubereiten, dass KD 11/13 keinen geeigneten Käufer für die Immobilie findet.
  2. gemeinsam mit dem Trägerverein sowie anderen möglichen Trägern im Stadtteil ein Konzept für den Weiterbetrieb eines Zentrums für Kooperation und Inklusion in Altenessen mit folgenden Optionen zu entwickeln:
  • die Sanierung des bestehenden Gebäudes;
  • den Abriss und den Neubau des Gebäudes an gleicher Stelle;
  • einen Neubau an anderer Stelle in Altenessen;
  • die Fortführung der Arbeit des Zentrums für Kooperation und Inklusion im Rahmen eines Bürgerbegegnungszentrums, ähnlich wie es von der Bezirksvertretung V am 22. August vorgeschlagen worden ist.

3. mit den im KD 11/13 beheimateten Vereinen und Initiativen einvernehmliche Lö- sungen für die Fortsetzung ihrer Vereinsarbeit an anderen Orten zu finden, bis ein neues Zentrum vorhanden ist. Die Sanierung oder der Neubau des bestehenden Gebäudes wird erst dann durchgeführt, wenn für die Vereine Übergangslösungen sowie finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten zur Finanzierung dieser Orte gefunden worden sind.
4. eine Übergangslösung bis zur Verwirklichung der oben aufgeführten  Punkte mit dem KD11/13 gGmbH zu verabreden und darzustellen, welche Fehlbedarfsfinanzierung dafür in den nächsten beiden Jahre notwendig wird.

Begründung:

Das Zentrum für Kooperation und Inklusion KD 11/13 hat sich in Altenessen als wichtige und notwendige Ergänzung zum Kulturzentrum Zeche Carl im Zentrum von Altenessen etabliert. Die rege Nutzung zeigt, dass die Nachfrage für Räume zur Umsetzung niederschwelliger Treffpunkte in Altenessen groß ist, gerade auch für migrantische Vereine. Durch das breite Spektrum der Angebote für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen bis hin zum Angebot von Deutschkursen, ist ein Treffpunkt entstanden, der weit über die mögliche Arbeit eines Bürgerbüros hinausgeht und einen wichtigen Beitrag für Kooperation, Inklusion und Vernetzung von Vereinen und Institutionen geschaffen hat, die durch keine andere Institution im Stadtteil geleistet wird und werden kann.

Deshalb sollte das KD 11/13 entweder saniert oder an gleicher oder an anderer Stelle neu gebaut werden. Auch der Vorschlag der Bezirksvertretung V sollte geprüft werden, eine Lösung nach dem bereits bestehenden Konzept der Bürgerbegegnungszentren der Stadt Essen zu finden. Es reicht nicht aus, einfach nur Ersatzräume in unterschiedlicher Größe und für verschiedene Nutzungen zu beschaffen, die dann im Stadtteil verstreut liegen und deren Finanzierung sowie Ausstattung durch die Vereine nicht in dem Maße geleistet werden können. Das wäre eine Bankrotterklärung für den Ansatz in Altenessen ein Zentrum für Kooperation und Inklusion zu schaffen und umzusetzen.

Derzeit ringen die Kulturinstitutionen darum, Begegnungsmöglichkeiten zu erhalten und Vereinsmitglieder für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu gewinnen. Eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung des Betriebskonzeptes ist vor diesem Hintergrund nicht ausreichend für so eine weitreichende Beschlussfassung. Vorher sollten alle anderen Varianten geprüft werden, die einen Weiterbetrieb der Vereinsarbeit unter einem Dach ermöglichen.

Der große Nutzen des KD 11/13 liegt nicht nur in der Möglichkeit sich zu treffen, sondern gerade auch in der Vernetzung im Stadtteil für ein Zusammenleben in Vielfalt. In anderen Stadtteilen wird die Einrichtung von Stadtteilzentren für bürgerschaftliches Engagement diskutiert. Deshalb sollte in Altenessen ein funktionierendes Zentrum nicht abgebaut werden.

Die Sanierung oder der Abriss des KD 11/13 darf darüber hinaus erst dann erfolgen, wenn für die Vereine Übergangslösungen gefunden worden sind. Bereits vor vielen Jahren ist das Gemeinwesenzentrum Stapenhorst zugunsten der Emscherschule aufgelöst worden. Dutzende von Vereinen standen auf der Straße. Dafür wurde ein nur teilweiser Ersatz in der ehemaligen Heßlerschule gefunden, die jetzt einem Bauträger gehört. Die Gefahr ist groß, dass die Vereine sich ohne geeignete Treffpunkte auflösen. Das darf nicht passieren. 

Damit die Prüfaufträge in Ruhe abgearbeitet werden können, sollte die Verwaltung eine Fehlbedarfsfinanzierung für die nächsten beiden Jahre übernehmen.