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Allbau entlasten, um mehr Wohnungen zu bauen

Mit Interesse hat die Ratsfraktion DIE LINKE zur Kenntnis genommen, dass auch das Institut für Wohnungswesen INWIS der Auffassung ist, dass ein deutlich erhöhter Bedarf für Wohnungen in Essen besteht. Experten gehen von einem jährlichen Bedarf von 2.650 neuen Wohnungen aus. INWIS sagt, dass für insgesamt bis zu 9.000 Wohnungen bis 2030 die Grundstücke fehlen. Angesichts der drohenden Knappheit gerade von Sozialwohnungen erneuert die Ratsfraktion DIE LINKE ihre Forderung nach einer Quote für den Sozialen Wohnungsbau und nach einer Entlastung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Allbau GmbH.

„Die Perspektive, dass bis 2030 von heute 19.000 Sozialwohnungen nur noch 10 – 13.000 übrig sein werden, ist erschreckend,“ so Wolfgang Freye, für DIE LINKE im Rat. „Essen hatte einmal knapp 100.000 Sozialwohnungen. Deswegen muss dringend erneut über die von der Großen Koalition abgelehnte Quote von 30 % Anteil Sozialwohnungen an Neubauprojekten geredet werden. Essen braucht eine solche Quote, alle anderen vergleichbaren Städte haben sie schon. Darüber hinaus muss der Allbau in die Lage versetzt werden, mehr Sozialwohnungen zu bauen. Dazu muss die Gewinnabführung des Allbau an die Stadt drastisch reduziert werden, sonst ist er dazu nicht in der Lage.“

Im Schnitt der letzten 10 Jahre hat der Allbau jährlich 13 Mio. Euro aus seinen Gewinnen an die Stadt abgeführt. Bis 2021 sind weitere rund 90 Millionen Euro geplant. Dadurch wird das Eigenkapital des Allbau zu sehr geschwächt. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft kann den Zweck, für den sie gegründet wurde, nicht gut erfüllen: Den Bau von preisgünstigen Wohnungen, verteilt über ganz Essen, nicht nur im Essener Norden. Darauf hat sich der Allbau in den letzten Jahren ohnehin konzentriert, zur Zeit plant er den Bau von 200 neuen Sozialwohnungen jährlich.

„200 Sozialwohnungen jährlich ist natürlich nicht viel mehr als der berühmte ‚Tropfen auf den heißen Stein‘,“ so Wolfgang Freye weiter. „Da muss mehr passieren, zumal der Mietwohnungsmarkt im unteren Preissegment spürbar immer enger wird. Dazu werden wir in der nächsten Ratssitzung einen Antrag stellen, der sich insgesamt mit der Erarbeitung eines Konzeptes gegen soziale Ungleichheit in den Stadtteilen befasst. In dem Zusammenhang ist sicherlich auch über Flächen zu reden, allerdings sind wir der Meinung, dass vor allem das ,Recycling‘ alter, schon versiegelter Flächen z.B. für ehemalige Gewerbeansiedlungen dringend verbessert werden muss.“