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„Essen Original“: Charakter als Stadtfest nicht gefährden

Die Ratsfraktion DIE LINKE kann das Vorgehen des neuen Geschäftsführers der Essen Marketing Gmbh (EMG), Richard Röhrhoff, in Bezug auf das Stadtfest „Essen original“ nicht nachvollziehen. Die Entscheidung zur Verlegung von Essen Original aus der Innenstadt nach Zollverein ist vor allem fiskalischen Überlegungen geschuldet, nicht zuletzt des NRW-Tages, der auf Wunsch der Landesregierung in diesem Jahr auf Zollverein stattfinden soll. Zwar will Herr Röhrhoff auch eine Debatte anregen, wie es mit dem Fest weitergehen kann. Damit zäumt er nach Ansicht der Ratsfraktion DIE LINKE aber das Pferd von hinten auf.

„Zu einer fairen Debatte hätte gehört, dass die EMG vor der Verlegung von Essen Original auf die Akteure vor Ort zugeht und das Gespräch sucht“, so die Fraktionsvorsitzende Gabriele Giesecke. „Das hat sie anscheinend aber nur mit dem Einzelhandelsverband getan, der nach Aussage der EMG das Fest nicht mehr in der Innenstadt haben will. Tatsächlich sind an ,Essen Original‘ aber viele beteiligt. Die Folkwang-Musikschule, die Philharmoniker, Nachwuchsbands, Vereine usw., die sich präsentieren. Dieser Charakter als Stadtfest ginge bei einem Umzug auf jeden Fall verloren. Deshalb muss die Entscheidung noch einmal überdacht werden. Auch Eintrittsgelder würden die Attraktivität von ,Essen original‘ sicherlich nicht steigern.“

Nach Ansicht der Ratsfraktion DIE LINKE spricht der NRW-Tag andere Zielgruppen an, als ‚Essen Original‘. Deshalb sollten keine Schnellschüsse erfolgen. Die Verlegung sollte nicht den Interessen des Einzelhandels dienen, der vor allem seine Umsätze im Auge hat. Denn umgekehrt ist die Innenstadt für die Festivalbesucher durchaus attraktiv, das zeigen die Reaktionen im Netz und auch die Gründung der Bürgerinitiative „Abschiebestopp für Essen Original“.

„Die Innenstadt ist nicht nur für die Profite des Einzelhandel da, sondern für alle“, so Gabriele Giesecke abschließend. „Mit dem jüngst vom Rat verabschiedeten neuen Handlungskonzept für die Innenstadt ist das auch ausdrücklich so gewollt. Das gilt im Übrigen auch für den, Zombiewalk‘, den Herr Röhrhoff als ,Negativbeispiel‘ gekennzeichnet hat, weil er ,unerwünschtes Publikum‘ anlocke. Damit beschimpft er gerade die Menschen, die auf ihre eigene Art für eine Belebung der Innenstadt sorgen.  Wir erwarten das die EMG keine Alleingänge macht, sondern sich mit den ,Essen original‘ Interessierten zusammensetzt und gemeinsam Lösungen erarbeitet“.