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Corona: Einsatz in gefährdeten Bereichen lohnt sich

Die Ratsfraktion Die Linke begrüßt den Einsatz des Corona-Info-Mobils der Stadt, das eine aufsuchende medizinische Beratung anbietet. Geimpft werden soll dort aber nicht, weil das laut Aussage der Stadt am fehlenden Impfstoff scheitern würde. Dazu Theresa Brücker, stellvertretende Fraktionsvorsitzende für Die Linke und Mitglied im Sozialausschuss:

 „Warum geht in anderen Städten, was in Essen nicht geht? Unsere Nachbarstadt Duisburg hat gestern den Feiertag genutzt um in Hochfeld fast 900 Menschen zu impfen. Die Nachbarstadt Gelsenkirchen hat erst Anfang dieser Woche vom Land NRW ein Sonderkontingent des Impfstoffes Johnson & Johnson für rund 3.000 Impfungen erhalten. Davor wurde bereits am letzten Wochenende dort in verschiedenen Stadtteilen fleißig geimpft. Zu dem Zeitpunkt lagen die Inzidenzen wie in Essen bei unter 50. Auch in Köln geht die Impfaktion in den benachteiligten Stadtteilen munter weiter, bei einer ähnlichen Inzidenz wie in Essen.“

Das Europäische Zentrum für Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat  festgestellt, dass im Großraum Köln und im Ruhrgebiet weniger Menschen pro 100 000 Einwohner an Corona verstorben sind als in 14 weiteren Metropolregionen in Europa. Köln hat eine Kennziffer von 60 und belegt damit den besten Platz im Ranking, danach kommt Amsterdam mit 88 und auf dem dritten Platz liegt das Ruhrgebiet mit 107. Die Kölner Oberbürgermeister Henriette Reker erklärt sich das Abschneiden von Köln damit, dass dort von Beginn an insbesondere in den vulnerablen Bereichen frühzeitige Maßnahmen getroffen worden sind. 

„Das Ruhrgebiet und Essen stehen also gar nicht so schlecht da. Das Beispiel Köln zeigt, dass es besser sein könnte. Dafür gibt es sicherlich viele Ursachen. Wenn die Oberbürgermeisterin von Köln, Frau Henriette Reker aber auf den verstärkten Einsatz in den besonders gefährdeten Bereichen verweist, ist das sicherlich ein ernstzunehmender Hinweis. Deshalb können wir es nicht nachvollziehen, dass die Stadt Essen nach wie vor keinen Impfbus in den benachteiligten Stadtteile einsetzen will und stattdessen immer neue Ausflüchte sucht“, so Theresa Brücker abschließend. „Schließlich ist die Inzidenz von 70,4 im Stadtbezirk V (Altenessen und Karnap) mehr als siebenmal so hoch wie im Stadtbezirk II mit nur 9,2 (Stadtwald, Bergerhausen, Rellinghausen, Rüttenscheid). Die Stadtspitze nimmt die sozialen Hintergründe der Pandemie einfach nicht ernst.“