Ausbau "Stadion an der Hafenstraße"

Wir wünschen dem RWE, dem SGS und allen Essener Vereinen natürlich so viel sportlichen Erfolg und damit Publikum wie möglich. Wir fragen uns aber, was erwarten wir als Stadt für eine gesamtsportliche Entwicklung auf der Hafenstraße?

In der Sportarketing-Analyse steht, dass im Durchschnitt knapp 11.000 Karten bei RWE Spielen verkauft wurden. Die dazu vorgestellte fiktive Besucherentwicklung auf dauerhaft ausverkaufte 20.000 Plätze zeugt von großem Optimismus und wir erwarten hier, dass im aktuellen Spielbetrieb geschaut wird, welche Auslastungen wirklich gegeben sind.

Wir erwarten, dass bei einer Machbarkeitsstudie auch eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse vorgelegt wird. In der heute zu besprechenden Vorlage unter TOP 44 können wir sehen wieso. Dort werden fehlende Baufirmen, Baukostenabweichungen usw. als große Herausforderungen für den Wohnungsbau dargestellt. Diese Herausforderungen betreffen sicherlich auch den Ausbau des Stadions an der Hafenstraße. Jede Investition muss sich am Ende für die Betreiber rechnen.

Daher sollte geschaut werden, wie seriös man von bestimmten Investitionen bei einer vernünftigen Risikoabwägung ausgehen kann. Zudem werden hier Planungen aus dem Jahr 2020 zugrunde gelegt, die den aktuellen Entwicklungen nicht Rechnung tragen.

Eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse sollte anhand von Risikofaktoren aus der aktuellen Zeit erfolgen.

Außerdem sollte heutzutage doch klar sein, dass bei einer solchen Investition , auch alle möglichen Klimaanpasungs- und Energiesanierungsmaßnahmen mitbetrachtet und umgesetzt werden sollten. Dies findet hier leider keine Erwähnung.

Wiederum ist es klar, dass eine Verbesserung des ÖPNVs nicht nur bei einem Ausbau mitgedacht werden sollte, sondern schon jetzt dringend notwendig ist und daher unabhängig von der Ausbauplanung erfolgen sollte. Es gibt jetzt schon teilweise große Probleme beim Parken und der Anreise, welche z.B. durch den einfachen Bau eines Parkhauses nicht unbedingt verbessert werden würden, sondern gerade auf den umliegenden Straßen für noch mehr Chaos sorgen könnte.

Als LINKE wollen wir die Euphorie des RWE-Aufstiegs natürlich nicht bremsen. Uns ist es aber wichtig, eineerseits klug und besonnen vorzugehen und nichts übers Knie zu brechen - und andererseits auch andere Sportarten gleichrangig mitzudenken. Dabei muss die Frage erlaubt sein, ob das für den Satdionausbau notwendige Geld nicht zielführender an derer Stelle im Sport eingesetzt ist. Wichtig ist uns jedenfalls, dass ein Ausbau nicht zulasten des Sportetats erfolgt, da sonst kleinere Vereine leiden würden.