Daniel Kerekeš: Finanzielle Sportförderung in Essen

Zuerst einmal einen besonderer Dank an die Sport-und Bäderbetriebe und den ESPO, die doch noch einen Weg gefunden haben, den Pro-Kopf-Betrag zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit von 7,50 Euro/Jahr auf 10,00 Euro/Jahr, zu erhöhen, nach dem unser Antrag im Sportausschuss von CDU und Grüne und zuvor unsere Haushaltsanträge zur Sportförderung abgelehnt wurden.

Nach 20 Jahren haben die Vereine nun doch noch die Möglichkeit 20 Cent pro Monat pro Kind/Jugendlichen mehr auszugeben.

Das sind 94.000,- Euro, die neben weiteren Zuschüssen für das Sportinternat, die Anschaffung aufwendiger Sportgeräte sowie der Unterhaltung und dem Betrieb vereinseigener Sportstätten ab dem nächsten Jahr für die soziale Arbeit mit fast 50.000 Kindern und Jugendlichen in den Vereinen zur Verfügung steht.

Wie würde jetzt Herbert Bußfeld, Mitglied für uns im Sportausschuss und Chef beim DJK Sportgemeinschaft Altenessen e.V. sagen: „So billig bekommt man keine Sozialarbeit, keine Förderung von Kindern und Jugendlichen, wie die, die in den Sportvereinen aber auch in den anderen Vereinen geleistet wird. Wir holen die Kinder von der Straße und bieten denen eine Heimat. Und das muss uns was wert sein ohne zu feilschen.“

Für uns ist es ein Schritt in die richtige Richtung: der Wertschätzung der Arbeit der Vereinsvorstände, Trainer:innen, von jungen und älteren Sportler:innen.

Vielleicht muss nun nicht mehr immer jeder Cent in der Tasche dreimal umgedreht werden, um die in der Schublade oder im Kopf bestehenden Projekte für die Kinder- und Jugendarbeit umsetzen zu können.

Es ist ein mehr als überfälliger Schritt in die richtige Richtung, denn wie sagt man doch: „Ohne Moos nichts los!“ Und dabei sind die Vereine schon längst auf der Suche unabhängig der städtischen Förderung neue Finanzquellen zu erschließen!

Wie dringend dieser Schritt ist, hat auch eine Umfrage unserer Fraktion gezeigt, an der sich 27 Sportvereine beteiligt haben:

26 gaben an, dass die aktuelle Pauschale nicht ausreichend ist.

Auf die Frage „Wie viel Sportfördermittel pro Jahr / je Kind wären erforderlich, um eine gute Kinder-  und Jugendarbeit entsprechend der Vereinssatzung zu leisten? befürworten 44 Prozent der Teilnehmenden eine Pauschale von 15 Euro, 15 Prozent halten 20 Euro für notwendig.

So antworteten zwei Teilnehmer:

  • „Eigentlich müsste die Frage nach der Höhe der Sportförderung korrekterweise mit "soviel wie möglich" angegeben werden. Aber mit einer Verdoppelung wären wir schon einen sehr großen Schritt weiter.“

Oder :

  • „Jeder Verein, der sich auf die Fördergelder verlässt und nicht die von ihm selbst beeinflussbaren Faktoren anpasst, ist vermutlich schon nicht mehr auf der Vereinslandkarte zu finden. Es sollte jedem klar sein, dass  7,50€ nicht reichen, um einem 12jährigen über ein Jahr eine vernünftige sportliche Ausbildung oder Betreuung zu bieten.“

Nicht nur unsere Umfrage bestätigt die Notwendigkeit der Investitionen in den Sport, sondern auch das Forum Neulandkongress „Mal eben kurz den Sport retten“, organisiert von Michael Mronz in Aachen. Dort gab man der Politik mit auf den Weg, dass wegen der gesellschaftlichen Bedeutung des Breitensports mehr Geld für den Sport „keine Kann-, sondern eine Muss-Investition ist.“

Insofern ist hier also immer noch ganz schön Luft nach oben. Die heute zu beschließenden Änderungen können da nur der Anfang sein.