Gesundheitsversorgung im Essener Norden

...und wieder beschäftigt sie uns: Die Gesundheitsversorgung im Essener Norden. Es ist nun mehr als zwei Jahre her, dass das Marienhospital und das St.-Vincenz-Krankenhaus geschlossen wurden und in den betroffenen Stadtteilen das Vertrauen in die Betreibergesellschaft und die Stadtverwaltung zu Bruch ging.

Nun ist die Zeit seither nicht tatenlos verstrichen. Im Sommer wurde ein erster Gesundheitskiosk in Altenessen eröffnet, im letzten Dezember ein zweiter in Katernberg. Heute beschließen wir den Weg in Richtung Stadtteilklinik Stoppenberg weiterzugehen und die Gründung einer Trägergesellschaft voranzutreiben. Unser Partner in diesem Projekt ist die Augustinus GmbH aus Gelsenkirchen, die auch das dortige Marienhospital betreibt. Zwar soll die Stadt Essen Minderheitsgesellschafterin werden, aber mit einer Sperrminorität. Sprich: trotz geringerem Stimmanteil können wichtige Entscheidungen von der Stadt Essen abgelehnt werden. Somit liegt mehr Einfluss bei der Kommune als das mit den beiden vorherigen Krankenhäusern der Fall war.

Ein Wermutstropfen bleibt: Ein Krankenhaus im klassischen Sinne wird es in absehbarer Zeit im Essener Norden nicht geben, denn die Stadtteilklinik wird nur eine allgemeinmedizinische stationäre Versorgung ermöglichen. Nicht zuletzt auch aufgrund des Umgangs der GrüKo und der FDP mit dem Krankenhausentscheid, als sie ein Bürgerbegehren mit fast 20.000 Unterschriften wegen eines fraglichen, bestellten Gutachtens ablehnten und somit eine kommunale Klinik im Essener Norden blockiert haben.

Die Wunde, die der Verlust der beiden Krankenhäuser gerissen hat, heilt wohl, aber sie heilt langsam. Ein neuer Ansatz braucht Zeit, um Wurzeln zu schlagen und noch länger, um Früchte zu tragen. Ich hoffe trotz allem, dass die Stadtteilklinik Stoppenberg und die beiden Gesundheitskioske langfristig ein Erfolg werden.

REDEMANUSKRIPT