Daniel Kerekeš: "Olympisches und Paralympisches Dorf auf dem Deckel der A40 - städtebauliche Machbarkeitsstudie"

Seit über 40 Jahren existiert die Diskussion über den Deckel auf der A40. Diesen jetzt mit Olympia zu verquicken halten wir für falsch. Denn es ist so gut wie sicher, dass die olympischen Spiele 2032 in Brisbane stattfinden werden. Und eine Bewerbung für 2036 scheidet aufgrund der historisch belasteten Jahreszahl aus. 2040 liegt aber derart weit in der Zukunft, dass darauf bezogene Olympia-Planungen heute noch keinen Sinn machen.

Die dringend notwendige städtebauliche Lösung zum Umgang mit der A40  wird dadurch eher behindert, als befördert. Deshalb sollte die Planung für den Deckel unabhängig von Olympia mit Nachdruck vorangetrieben werden, wie es der Rat der Stadt bereits Ende 2018 in einem Antrag aller Fraktionen gefordert hat. Denn mit einem Deckel schaffen wir Platz für neue, benötigte Wohnungen mitten in der Stadt. Die Stadt würde ruhiger, angenehmer, grüner und sauberer.

Natürlich wäre es dabei schöner, wenn die U18 oberirdisch laufen würde, aber erstens bleibt unterm Deckel nach den vorliegenden Ideen jetzt genug Platz und zweitens ist es wichtiger den Platz auf dem Deckel für Wohnungen, wohnverträgliches Gewerbe und eine massive Begrünung zu nutzen. Die Machbarkeitsstudie von Albert Speer und die Verwaltung gehen beim olympischen Dorf von bis zu 16.000 Betten aus. Ganz so viele Wohnungen werden es wohl nicht werden, aber doch so viele, dass der Baudruck auf absehbare Zeit aus den meisten anderen Stadtteilen genommen werden könnte.

Wir hätten uns trotzdem gewünscht, dass die Verwaltung vor der Vergabe der Machtbarkeitsstudie, die politischen Gremien mit einbezieht. So hat der Vorgang ein Geschmäckle. Unabhängig davon und von allen Olympia-Planungen müssen trotzdem schon jetzt Gespräche mit den Eigentümerinnen der benachbarten, zum Planungsraum zu rechnenden Flächen gesucht werden, damit ein möglichst großer Wurf gelingt. Das wäre mal praktizierte Stadtreparatur von der die nächsten Generationen noch lange etwas haben würden. Olympia hingegen braucht kein Mensch.